Für eine solidarische Gesellschaft – gegen rassistische Polizeigewalt, Zwangsräumungen, Ausgrenzung und Verdrängung!
Kundgebung Dienstag, 24.05.22 | 18:30 | Lützow-Ufer 15, Schöneberg (vor dem „Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade“)
// Druckversion der Einladung zur Kundgebung //
Am 24. Mai veranstalten die “Berliner Wirtschaftsgespräche” ein “Politisches Dinner mit Iris Spranger” zum Thema „Die Kotti-Wache kommt – vom kriminalitätsbelasteten zum lebenswerten Ort”. Der Eintritt kostet 60 Euro. Weil wir uns das nicht leisten können und diese Veranstaltung eh eine Frechheit finden, werden wir vor Ort demonstrieren. Diese Veranstaltung ist ebenso widerlich und zynisch wie bezeichnend für die Ausrichtung des aktuellen rotrotgrünen Senats.
Für diejenigen, die hier 60 Euro zahlen um Sprangers Gefasel zu lauschen, bedeutet ein „Kotti als lebenswerter Ort“ vermutlich einen Ort, wo es schicke Läden gibt und teure Restaurants, und wo vor allem diese ekelhafte Armut nicht auffällt – diskret videoüberwacht und polizeilich kontrolliert.
Die Wirtschaftsveranstaltung mit Spranger zeigt, dass es bei den Planungen zur Polizeiwache keineswegs um Interessen und Bedürfnisse der Anwohner*innen geht. 60 Euro für ein Luxus-Dinnner – das ist das, wovon viele Menschen am Kotti einen ganzen Monat leben müssen. Und während die Reichen sich bei Lachs und Champagner von Spranger berieseln lassen, landen immer mehr Menschen obdachlos auf der Straße. Erst letzte Woche musste die geplante Zwangsräumung einer neunköpfigen Familie aus einer städtischen Wohnung in letzter Sekunde durch eine tatkräftige gemeinsame Intervention verhindert werden (https://zwangsraeumungverhindern.nostate.net/2022/05/04/go-in-bei-gewobag-wegen-zwangsraeumung-9-koepfiger-familie).
Für uns ist ein lebenswerter Ort ein Ort, an dem keine Menschen wegen ihrer Hautfarbe von Cops schikaniert und zusammengeschlagen werden; ein Ort, an dem Menschen nicht zwangsgeräumt werden, weil sie die überteuerten Mieten an die Immobilienmafia nicht mehr zahlen können; ein Ort an dem alle Menschen Zugang zum Gesundheitssystem haben; ein Ort, wo Menschen in ihrer Verschiedenheit zusammenkommen können; ein Ort, an dem wir nicht videoüberwacht zu werden; ein politischer Ort, wo sich Menschen für eine solidarische Gesellschaft organisieren. Dass Spranger bei einem Luxusdinner über die Notwendigkeit der Polizeiwache am Kotti schwadroniert, macht auch deutlich, wie entschlossen der Senat ist, diese Wache durchzusetzen. Es liegt also an uns, die geplante Kotti-Wache zu verhindern, und aus dem Kotti gemeinsam einen Ort zu machen, an dem alle Menschen ohne Angst leben können.
Initiativkreis „Kotti Für Alle“
https://kottifueralle.noblogs.org
PS: Am 19. Mai wurde auf der Homepage der Veranstalter das Motto der Veranstaltung geändert, diese heißt statt „Die Kotti-Wache kommt – vom kriminalitätsbelasteten zum lebenswerten Ort“ nun „Innenpolitische Ausrichtung in der kommenden Legislatur am Beispiel der Kotti-Wache“ – andere Verpackung gleicher widerlicher Inhalt.
PPS: Bekanntermaßen hat ein Eierwurf wütender Demonstrierender die regierende Bürgermeisterin Giffei am 1. Mai nur knapp verfehlt. Gerüchteweise ist die Nachfrage nach Eiern in den Supermärkten und Bioläden rund um den Kotti seit der Ankündigung der ekelhaften Spranger-Veranstaltung am kommenden Dienstag massiv gestiegen.