Über uns

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Wir sind eine Vernetzung verschiedener Initiativen und Einzelpersonen, um gemeinsam die geplante Polizeiwache am Kotti zu verhindern und statt dessen hier einen Ort zu schaffen, wo alle Menschen ohne Angst leben können.

Neue Mitstreiter*innen sind herzlich willkommen! Schickt uns einfach eine kurze E-Mail, dann laden wir Euch zu unserem nächsten Treffen ein.

 

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Keine Polizeiwache am Kotti!

Warum mehr Polizei und Videoüberwachung die falsche Antworten auf soziale Probleme sind

Der Senat hat beschlossen, direkt am Kotti im Neuen Kreuzberger Zentrum (NKZ, in den Räumen des ehemaligen Tipico direkt über der Adalbertstraße) noch im Laufe dieses Jahres eine feste Polizeiwache zu installieren.

Die Situation am Kotti ist nicht einfach. Viele Menschen mit vielfältigen Problemen treffen sich hier. Dies führt auch zu Belastungen für die Anwohner*innen, zu Wut und Frustration. Mehr Polizei – etwa eine neue Polizeiwache am Kotti – trägt aber nicht zur Lösung der Probleme bei, sondern bedeutet selbst eine Gefahr. Soziale Probleme brauchen gesellschaftliche Lösungen!

In einem Hau-Ruck-Verfahren willl der neue SPD-geführte Senat die feste Polizeiwache inklusive High-Tech-Videoüberwachung an diesem exponierten Ort am Kotti noch in diesem Jahr durchsetzen.  Die seit Jahrzehnten gewachsenen und engagierten nachbarschaftlichen Strukturen rund um den Kotti werden ebenso wie der Bezirk bei diesen Planungen komplett ignoriert.

Sollte sich der Senat durchsetzen und tatsächlich eine Polizeiwache an diesem exponierten Ort entstehen, würde das den Charakter des Kotttis wohl nachhaltig ändern und dauerhaft alle seit Jahren entstandenen Strukturen nachbarschaftlicher Organisierung beschädigen. Das werden wir nicht hinnehmen!

Seit Jahren explodieren die Mieten in Berlin, tausende Menschen wurden zwangsgeräumt, viele sind auf der Straße gelandet. Obdachlosigkeit führt zu weiteren Problemen, etwa Verlust des Jobs, Depressionen, Alkohol. Wir brauchen keine Polizei gegen Obdachlose. Lasst uns gemeinsam gegen hohe Mieten und gierige Immobilienkonzerne kämpfen. Kein Mensch soll ohne Obdach auf der Straße leben müssen.

Viele Menschen am Kotti haben keinerlei Zugang zum Gesundheitssystem. Das bedeutet verschleppte Krankheiten, aber auch den Ausschluss von allen Programmen zur Substitution (Ersatzbehandlung bei Heroinkonsum) und zu Drogentherapien. Wir wollen keine Polizeimaßnahmen gegen Menschen, die Hilfe brauchen. Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass alle Menschen Zugang zu einem guten Gesundheitssystem haben.

Viele Menschen auch am Kotti sind vor Krieg, Gewalt und Hunger geflohen, aber haben hier keinerlei Rechte. Kein Recht auf Arbeit, kein Recht auf materielle Unterstützung, kein Recht auf Wohnung und Gesundheit, kein Recht auf Beteiligung. Wir wollen keine Polizeimaßnahmen gegen Geflüchtete. Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass alle Menschen die hier leben die gleichen grundlegenden Rechte haben.

Mehr Polizei heißt immer auch mehr Polizeigewalt, mehr rassistische Schikanen, mehr Überwachung und Kontrollen. Wir wollen nicht mehr Polizei und mehr Videoüberwachung am Kotti.

Wir brauchen am Kotti

    • bezahlbare Wohnungen und ausreichend Notschlafplätze
    • öffentliche Toiletten für alle in ausreichender Anzahl
    • nichtkommerzielle offene Räume für Begegnungen
    • Konsumräume für Drogenkonsument*innen
    • Sozialarbeiter*innen vor Ort

Wir wollen eine solidarische Gesellschaft, in der alle Menschen friedlich ohne Angst vor explodierenden Mieten, Obdachlosigkeit, Arbeitsplatzverlust, Hunger und rassistischer (Polizei-)Gewalt leben können.